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🐕 Borreliose beim Hund 🐾

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Borreliose ist die am häufigsten durch Zecken übertragene bakterielle Infektionskrankheit bei Hunden. Sie wird durch lange, dünne, spiralförmige Bakterien ( Borrelien ) verursacht, die parasitisch im Gewebe ihrer Wirte leben. Es gibt verschiedene Arten und Stämme von Borrelien, in Europa überwiegen drei Arten:

B. burgdorferi,
B. garinii und
B. afzelii

Etwa ein Drittel der heimischen Zecken, meist der gemeine Holzbock ( Ixodes ricinus ) sind mit Borrelien infiziert. Die Bakterien verbreiten sich nach einem Biss durch den Blutkreislauf im gesamten Körper des Hundes und können im schlimmsten Fall auch Gelenke und Organe befallen.

Wie erkenne ich Borreliose beim Hund – Erste Anzeichen und Symptome

Eine Infektion mit Borrelien kann beim Hund über Monate unbemerkt bleiben und entwickelt sich schleichend. Treten nach einiger Zeit doch Symptome in Erscheinung, dann sind es meist:

– Fieber
– Appetitlosigkeit
– Apathie
– geschwollene Lymphknoten
– Lahmheiten, hervorgerufen durch Muskel und Gelenkschmerzen

Die Symptome einer Borreliose sind diffus und können auch andere Erkrankungen zur Ursachen haben, das macht die Diagnosestellung so schwierig. Der Hund zeigt plötzlich Änderungen in seinem Verhalten aufgrund von Schmerzen deren Ursache erst einmal nicht offensichtlich ist und schon gar nicht auf einen Zeckenbiss der vielleicht schon Monate zurück liegt.
Das Leitsymptom einer Borreliose Erkrankung beim Hund ist die Lahmheit oder auch humpeln oder hinken umgangsprachlich. Der Hund liegt längere Zeit und kann nur schwer aufstehen und läuft sich dann langsam ein.  Der Hund der zuvor noch immer dabei sein wollte, sich vor Freude kaum bremsen wenn Frauchen die Leine für einen Spaziergang in die Hand nimmt zeigt nun eine Bewegungsunlust oder Gelenkbeschwerden.

Wie ist der Krankheitsverlauf bei Borreliose beim Hund ?

Der Hund wird von einer Zecke die wir beim absuchen nach dem Spaziergang vielleicht übersehen haben gestochen. Die Zecke bleibt mehrere Tage unbemerkt und hat so ausreichend Zeit sich voll zu saugen. In einigen Fällen kann sich die Haut rund um den Biss röten oder auch leicht anschwellen. Die ersten Symptome treten zwei bis sechs Monate nach der Infektion auf. Die Stärke der Symptome und die Verhaltensänderung sind von Hund zu Hund unterschiedlich stark ausgeprägt.
Der Hund wirkt müde, matt und hat insgesamt nicht mehr so viel Lebensfreude und Energie wie zuvor.
Es kann sein, das die Gelenke wie Ellbogen, Knie und Zehen Hitze zeigen und leicht anschwellen.
Die Krankheit verläuft in Schüben von Fieber und Lahmheit, die drei bis fünf Tage andauern und im Abstand von einigen Wochen auftreten. Durch das Fieber sind die Hunde abgeschlagen und leiden unter Appetitlosigkeit. Die Lahmheit ist wechselnd. Mal ist das eine, mal das andere Bein betroffen, was typisch für Borreliose ist und eine gute Möglichkeit sie von anderen Gelenkerkrankungen abzugrenzen.
Bleibt die Borreliose lange Zeit unbemerkt kommt es im weiteren Verlauf oft zu einer immunbedingten Nierenentzündung. In seltenen Fällen kann es zu Herzrhythmusstörungen und einer Herzmuskelentzündung kommen.

Wird Borreliose beim Hund durch Zecken übertragen?

Borelliose wird durch Zecken übertragen. Um Bakterien übertragen zu können muss eine infizierte Zecke 16 bis 24 Stunden lang an ihrem Wirt, unserem Hund saugen. Wenn man sie vorher entdeckt und entfernt, ist die Gefahr einer Infektion gering.

Wie entferne ich eine Zecke richtig ?

Zecken richtig entfernen

Ist Borreliose vom Hund auf den Menschen übertragbar und ansteckend?

Grundsätzlich ist eine Übertragung vom Hund auf den Menschen nicht unmöglich, ein wirkliches Risiko besteht aber nicht. Die adulten Zecken, die sich an Mensch oder Hund vergreifen, nehmen dort ihre letzte Blutmahlzeit ein, bevor sie sterben. Eine Übertragung vom Hund auf den Menschen – oder umgekehrt –  ist daher nicht möglich. Sollte eine Nymphe unbemerkt in den Haushalt eingeschleppt worden sein, muss sie sich erst häuten, bevor sie wieder bereit für eine Mahlzeit ist. Zecken überleben aber im Haus – anders als in der freien Natur – nicht lange.

Teilweise wird über eine direkte Übertragung der Bakterien durch den Kontakt mit Hundeurin spekuliert. Aber mal ehrlich: Wie oft kommt man mit Hundeurin in Kontakt? Und auch Und die Borrelien könne da nicht lange überleben.

Hat mein Hund Hautrötungen, Haarausfall und Hautveränderungen bei Borreliose?

Der Hautbereich um die Einstichstelle der Zecke kann sich röten und anschwellen. Das hat aber nichts mit der berüchtigten Wanderröte beim Menschen zu tun, die eine Infektion mit Borrelien ankündigt. Es handelt sich dabei nur um eine sekundäre Entzündung oder Reaktion des Immunsystems auf den Speichel der Zecke.

Wie wird Borreliose beim Hund festgestellt bzw. diagnostiziert?

Oft Borreliose diagnostiziert, wo gar keine vorliegt. Das liegt zum Teil daran, dass die Symptome sehr unspezifisch sind. Wenn der Hund Symptome hat, die den Verdacht auf Borreliose nahelegen, kann und sollte man die Bakterien auch im Gewebe nachweisen.

Gibt es einen Test um Borreliose beim Hund festzustellen?

Es gibt verschiedene Testverfahren, Borrelien im Blut oder anderen Gewebeproben nachzuweisen:

  • den Borreliose Antikörpertiter
  • den Borreliose Immunblot
  • PCR

Borreliose beim Hund – Behandlung und Therapie

Je früher die Behandlung der Borreliose beginnt, desto besser ist es für den Hund. Haben Sie die Borellien schon in den Gelenken des Hundes eingesiedelt, ist es nahezu zu unmöglich den Organismus des Hundes frei von diesen zu bekommen. Borreliose ist eine bakterielle Infektion und wird dementsprechend mit speziellen Antibiotika behandelt. Zusätzlich können noch entzündungshemmende Schmerzmittel gegeben werden.

Borreliose beim Hund – Behandlungsdauer

Die Behandlung ist langwierig und muss konsequent ohne Ausnahmen für mindestens einen Monat eingehalten werden.
Borrelien zeigen sich als sehr widerstandsfähig, daher muss die Behandlung der Antibiose wiederholt werden und das nach etwa 3 Monaten. In dem gesamten Behandlungszyklus kann es sein, das der Hund bis zu 4 oder 5 Episoden der Antibiose Behandlung bekommen muss.

Wie gefährlich ist Borreliose für den Hund?

Die Problematik bei Borreliose ist, dass die Krankheit sich schleichend entwickelt und lange unbemerkt bleiben kann. In diesem Zeitraum können Organschäden entstanden sein, die auch  bei intensiver tierärztlicher Betreuung nicht rückgängig gemacht werden können.

Ist Borreliose beim Hund heilbar?

Borreliose ist heilbar in Hinblick auf ein symptomfreies Leben des Hundes. Je schneller die Symptome richtig gedeutet werden und die Behandlung einsetzt, desto besser stehen die Chancen, dem Hund ein nahezu Symptomarmes Leben zu ermöglichen.

Chronische Borreliose beim Hund

Eine Borelliose kann beim Hund chronisch werden, indem die Symptome unbemerkt bleiben und die Krankheit weiter voran schreitet und eine Antibiotika Therapie gar nicht erst stattfindet. Ebenfalls kann eine  inkorrekte und inkonsequente Behandlung des Hundes mit Antibiotoika zu einer chronischen Borreliose führen.
Hat sich die Erkrankung zu einer chronischen Form entwickelt, zeigt der Hund die oben genannten Symptome mit immer wieder kehrenden Schüben, in Ihrer Stärke mal mehr und mal weniger ausgeprägt.
Besonders stark sind die Symptome, wenn das Immunsystem des Hundes generell eine Schwäche hat und durch die Erkrankung noch weiter geschwächt wird.
Während den Borreliose Schüben sollte man den Hund nahezu ungestört lassen, jeglichen Stress von ihm fernhalten und darauf achten das Immunsystem nicht noch mehr zu schwächen.
Durch eine frühzeitige Antibiotikatherapie kann ein chronischer Verlauf verhindert werden, wenn es gelingt, die Erreger vollständig zu eliminieren.

Lebenserwartung bei einem Hund mit Borreliose

Oft ist es nicht möglich, die Bakterien komplett zu eliminieren, aber mit Antibiotika kann man die Keimzahlen in Schach halten. Wenn jeder Krankheitsschub ausreichend behandelt wird, sind die  Lebenserwartung und vor allem die Lebensqualität des Hundes nicht eingeschränkt.

Borreliose beim Hund – Impfung ja oder Nein ?

Die Borreliose Impfung ist sehr umstritten, denn bei dieser Impfung werden abgetötete Bakterien verwendet. Der Impfschutz hält höchstens 12 Monate an, was nicht sehr lang ist.

Was kostet eine Borreliose Impfung für den Hund ?

Eine Borreliose Impfung kostet beim Tierarzt etwa 25 €.

Borreliose beim Hund – Nebenwirkungen der Impfung

Aufgrund der Bestandteile des Impfstoffes ist diese ziemlich umstritten und bringt auch gefährliche Nebenwirkungen mit sich und ist oft schlecht verträglich. Außerdem wirken die Impfstoffe nicht gegen alle Stämme des Bakteriums.
Die Borreliose selbst beruht zum Teil auf Immunreaktionen des Wirtes. Also nicht die Bakterien, sondern das Immunsystem verursachen die Beschwerden. Als Nebenwirkung der Impfung kann es  daher zu Autoimmunreaktionen kommen.

Borreliose beim Hund trotz Impfung?

Bei Hunden, die schon unbemerkt mit Borrelien infiziert sind, kann die Impfung zum Ausbruch der Krankheit führen. Experten nennen das molekulare Mimikry. Die neu gebildeten Antikörper richten sich dann gegen körpereigene Strukturen, weil die schon vorhandenen Bakterien ihnen so ähneln.

Fazit !

Einige Hunden kommen mit dem Erreger der Borrelien in Kontakt und erkranken nicht, andere bilden Antikörper und andere zeigen eine schwere Symptomatik. Warum dies so ist, ist bisher nicht geklärt.
Wie häufig eine Borreliose beim hund überhaupt auftritt kann nicht geschätzt werden, da diese Erkrankung nicht meldepflichtig ist.

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