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Dein Hund will nicht fressen und trinken – Daran kann es liegen

Welcher Hundehalter kennt es nicht – die ständigen Fragen, trinkt mein Hund genug? Frisst er genug? Wieso möchte er nichts trinken oder fressen? Ist mein Hund zu dünn?

Fragen über Fragen und manche lassen sich auch nicht so einfach beantworten, dennoch wollen wir versuchen, auf einige dieser Fragen eine Antwort oder zumindest einen möglichen Lösungsweg zu finden.

Dein Hund will sein (Trocken)-Futter nicht mehr fressen

Zunächst einmal stellt sich die Frage, bekommt dein Hund Trocken-, Nassfutter oder wird er roh ernährt?

Darum möchte Dein Hund kein Trockenfutter/Nassfutter mehr fressen

Der Nachteil einer Fütterung mit Trockenfutter kann sein, dass der Hund über viele Wochen, Monate oder sogar Jahre, Tag für Tag das Selbe vorgesetzt bekommt. Auch wenn der Hund das Futter gut verträgt, kommen viele Hundehalter an den Punkt, an dem sie feststellen, dass die tägliche Mahlzeit immer langsamer gefressen wird oder oftmals Brocken im Napf zurück bleiben. Nun kann es viele Gründe dafür geben.

Der mit Sicherheit meist zutreffendste dürfte sein, der Hund hat schlichtweg keine Lust mehr darauf, jeden Tag das Gleiche zu fressen. Vielleicht hat er aber auch schon festgestellt, wenn ich nur lang genug verweigere, mischt Herrchen/Frauchen mir leckeren Frischkäse unter das Trockenfutter oder ich bekomme sogar etwas anderes, viel köstlicheres, vorgesetzt. Wenn es ums Fressen geht, sind unsere geliebten Vierbeiner ganz schön gewieft und haben einen weitaus längeren Atem als ihre Besitzer.

Mit dieser „Dann-bekommt-er-heut-halt-was anderes“ Einstellung, schafft man sich natürlich von vornherein Probleme, die man nicht hätte, wenn man konsequent bei dem Futter bleiben würde, welches der Hund fressen soll. Es gilt die Regel ein gesunder, adulter Hund, verhungert nicht vorm vollen Napf.

Barf – Als Lösung gegen das Fressproblem

Da es wohl aber nur wenige Besitzer gibt, die nicht spätestens nach dem dritten Tag, Mitleid mit ihrem geliebten Familienmitglied bekommen, muss auf Dauer eine andere Lösung her. Wer nicht alle vier Wochen ein neues Trockenfutter testen und damit eventuell auch Verdauungsprobleme fördern möchte, sollte sich überlegen auf Rohnahrung oder hochwertige Dosen umzusteigen. Die Akzeptanz ist bei beiden Nahrungsarten nachweislich deutlich höher als bei Trockenfutter. Die größere Auswahl an verschiedenen Geschmacksrichtungen, auch innerhalb einer Sorte unterstützen dies genauso wie unterschiedliche Fleischsorten bei der Rohfütterung. Wer also einen mäkeligen Hund daheim hat, könnte mit einer Umstellung ins schwarze Treffen.

Fressprobleme beim Hund trotz Barf?

Bekommt der Hund bereits BARF und mäkelt dennoch, kann man natürlich genau so konsequent verfahren wie beim Trockenfutter. Sprich: Es gibt solang das Gleiche bis es gefressen wird.

Alternativ verschafft man sich einen Überblick welche Fleischsorten, Innereien oder Knochen der Hund eher meidet und versucht, andere Optionen zu finden. Solange es sich auf wenige Sorten beschränkt und die allgemeine Abdeckung mit Nährstoffen noch garantiert ist, kann man sicher damit leben, dass der Hund z.B. kein Kaninchen frisst.

Eine weitere Möglichkeit könnte sein, Fleisch, Innereien oder Knochen je nach Problematik, in anderer Darreichungsform zu servieren. Von gewolft bis hin zu ganzen Beutetieren ist in der heutigen Zeit so gut wie alles in Onlineshops verfügbar. Eventuell kann man sich auch über verschiedene Rohfütterungsmodelle schlau machen und abwägen, ob ein anderes vielleicht besser auf den Schützling zugeschnitten ist.

Dein alter Hund will nicht mehr fressen

Im Alter nimmt der Appetit oft ab. Man sollte im Auge behalten, dass auch der Bedarf sinkt. Ältere Hunde bewegen sich weniger und schlafen mehr, das führt zu einem stark sinkenden Energiebedarf.

Nimmt der Hund nicht ab und wirkt auch sonst noch fit, braucht der Hundesenior vielleicht einfach nicht mehr so viel Futter wie noch vor einigen Monaten. Natürlich sollte man den Gesundheitszustand, gerade bei älteren Hunden, vom Tierarzt überwachen lassen, um sicher zu gehen, dass keine anderen Ursachen hinter der Fressunlust stecken. Wenn alles in Ordnung ist, spricht bei den lieben Grauschnauzen auch nichts gegen ein besonders gutes Leckerli, um den Appetit anzuregen.

Dein Hund ist krank und will nicht fressen

Der Horror für viele Besitzer, der Schützling ist krank. Man differenziert hierbei zwischen akuten, vorübergehenden Krankheiten und chronischen, nicht Heilbaren.

Frisst der Hund plötzlich nicht mehr, hat blasse Schleimhäute, hechelt und speichelt, weißt dies ganz klar auf eine starke Übelkeit hin. Wodurch diese ausgelöst wurde, weiß man oft nicht. Empfehlenswerte Hausmittel sind unter anderem Fenchel-Anis-Kümmel-Tee oder die Morosche Karottensuppe, welche bei bakteriellem Befall des Magen-Darm-Traktes sehr gute Erfolge erzielt.

Man kann aber auch erstmal versuchen, durch einen Fastentag mit anschließender Schonkost eine Besserung zu erzielen. Reis eignet sich übrigens nicht gut dafür, da dieser sehr schnell Wasser entzieht. Da Übelkeiten oftmals auch mit Durchfall und Erbrechen einhergehen, sollte jeder weitere Wasserentzug vermieden werden. Wer dennoch nicht auf Reis verzichten möchte, sollte diesen sehr lange mit viel Wasser matschig kochen, damit er kein weiteres Wasser mehr aufnehmen kann.

Wirkt der Hund apathisch oder zittert vielleicht sogar, deutet das auf Schmerz hin und man sollte besser sofort zum Tierarzt fahren, um den Zustand abklären zu lassen.

Hat der Hund eine chronische Krankheit, die bekannt ist, kann dies auch oft zur Futterverweigerung führen. Auch Medikamente können unter Umständen an der Appetitlosigkeit schuld sein. Am besten klärt man mit dem Tierarzt ab, ob die Medikamente gewechselt werden können oder der Hund vielleicht sogar ein Ergänzungsmittel benötigt, um mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt zu sein. Ebenso kann eine komplette Umstellung auf ein speziell abgestimmtes Futter nötig sein.

Dein Hund will nicht aus dem Napf fressen

Will der Hund nicht aus dem Napf fressen, kann es zum einen an der Beschaffenheit oder dem Inhalt liegen.

Verschiedene Materialen, geben unterschiedliche Geschmacksstoffe an das Futter ab. Ähnlich wie wir Menschen kein Frühstücksei mit dem Silberlöffel essen, mögen manche Hunde ihr Futter nicht aus einem Edelstahlnapf. Einige reagieren sogar mit allergischen Reaktionen in Form von Pickelchen im Maulbereich darauf. Ob nun Edelstahl, Plastik, Keramik oder direkt auf dem Boden, da muss jeder Besitzer seinen Weg und natürlich den Weg des Hundes finden.

Bekommt der Hund große Fleischstücke passiert es oft, dass die Beute aus dem Napf geschnappt und an einem sicheren Rückzugsort gefressen wird. Hier wird meist das Hundebettchen favorisiert. Wer das aus hygienischen Gründen nicht möchte, legt vorsorglich ein Handtuch oder eine abwaschbare Tischdecke, vor der Fütterung, an diese Stelle oder füttert ggf. im Garten.

Dein Hund will nicht zunehmen

Ein weiterer großer Diskussionspunkt unter Hundehaltern,  ist wohl das Gewicht des Zöglings. Tendieren einige Hunde eher zu Übergewicht, so gibt es auch diejenigen, denen ein paar Gramm mehr auf den Rippen nicht schaden würden. Das Idealgewicht ist auf den ersten Blick oft nicht sichtbar. Als Faustregel gilt, sind die Rippen und Beckenknochen ohne großen Druck tastbar, jedoch nicht hervorstehend, hat der Hund eine Idealfigur.

Spürt man also die Rippen zu deutlich oder sieht diese sogar schon herausstehen sollte man sich seine Futterration genau anschauen. Oft wird beim barfen zu wenig Fett verwendet. Der Fettgehalt sollte zwischen 15%-20% liegen. Gerade bei Fertigmixen ist die Fettmenge so gut wie immer zu knapp kalkuliert und liegt nur bei 7%-10%. Hat man zu mageres Fleisch lohnt es sich, reine Fettabschnitte im richtigen Verhältnis hinzuzufügen.

Füttert man Trockenfutter oder Nassfutter, kann die Gesamtmenge einfach zu gering bemessen sein. In einigen Fällen, wird die gefütterte Sorte auch einfach zu schlecht verwertet. Ein Hinweis darauf kann sein, dass der Hund häufig und große Mengen Kot absetzt. Eine Umstellung auf ein anderes Futter ist dann ratsam. Sinnvoll kann es auch sein, ein Blutbild anfertigen zu lassen, um eine organische Ursache ausschließen zu können. Erkrankungen der Schilddrüse, der Nieren oder des Pankreas, bewirken schnell Veränderungen im Fressverhalten.

Dein Hund will nicht trinken

Ein Satz den man häufig hört. Doch wie viel muss ein Hund überhaupt trinken?

In den aller meisten Fällen sind diese Sorgen unberechtigt, gerade bei Hunden die roh gefüttert werden, ist der Bedarf an zusätzlichem Wasser gering. Da Fleisch von Natur aus viel Wasser enthält, benötigt der Hundekörper meist nur wenig Wasser nebenher. Es sollte dennoch, immer frisches Wasser zur Verfügung stehen. Nach langen Spaziergängen oder an heißen Tagen ist dieses auch für gebarfte Hunde wichtig.

Hunde die mit Trockenfutter gefüttert werden, haben im Umkehrschluss natürlich, wegen der fehlenden Feuchtigkeit im Futter, einen erhöhten Wasserbedarf.

Kann man den Hund absolut nicht zum trinken bewegen, wird abgekochte Knochensuppe oftmals mit strahlenden Augen weggeschlabbert. Ebenso kann ein kleiner Spritzer Milch im Wasser schon Wunder wirken.

Man sollte, wie beim Futternapf, verschiedene Materialien testen um sicherzustellen, dass es nicht am Napf liegt.

Die Maximale Wassermenge eines gesunden Hundes liegt bei 100ml/kg. Dieser Wert sollte nicht bzw. nicht deutlich überzogen werden, denn eine zu hohe Wasseraufnahme ist ein größeres Warnzeichen für viele Krankheiten, als eine zu Geringe. Besonders nach der Läufigkeit deutet eine vermehrte Wasseraufnahme auf eine Gebärmutterproblematik hin.

Fazit

Für jedes Fress- oder Trinkproblem gibt es einen Lösungsweg, manchmal kostet es Zeit und Nerven, den richtigen Weg für sich und seinen Hund zu finden. Hat man ihn jedoch letztendlich gefunden, hat sich der Aufwand aber sicher gelohnt. Zum Wohle des Hundes und natürlich auch fürs eigene Seelenwohl.

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