Eigentlich wollen wir mit unseren Hunden doch nur einen schönen Spaziergang im Wald genießen, nicht schon genug das wir Acht auf lästige Zecken geben müssen, nein, jetzt kommt auch noch ein neuer, ausgesprochen unangenehmer Plagegeist hinzu : Die Hirschlausfliege.
Wir haben dir einige Informationen zur Hirschlausfliege für Dich zusammengefasst.
Wie sieht die Hirschlausfliege aus ?
Die Hirschlausfliege zählt zu den eher unbekannten Parasiten in Deutschland und ist gerade im Sommer vermehrt auf dem Vormarsch. Die Lipoptena cervi , kurz auch „Hirschlaus“ genannt, ist eine Fliege aus der Familie der Lausfliegen, sie befällt vornehmlich Wildtiere wie Hirsche, Rehe, Dachse oder auch junge Wildschweine. Doch auch vor Pferden und Hunden macht die gemeine Hirschlaus keinen Halt. Auch wir Menschen werden attackiert und von der Hirschlaus gebissen.
Beim ersten hinschauen, erinnert die Hirschlausfliege an eine Zecke mit Flügeln, kommt nicht ganz hin, aber eines haben die beiden Parasiten gemeinsam, sie sind furchtbar lästig und gefährlich.
Die Hirschlausfliege ist etwa fünf Millimeter klein, dunkel und hat transparente Flügel. Sie hat eine rotbraune Farbe und bei näherem Betrachten erkennst Du den ausgeprägten spitzen Stechrüssel und die Widerhaken an allen sechs Beinchen.
Wo hat die Hirschlausfliege ihr Vorkommen ?
Zumeist findet man die lästigen Plagegeister im Wald und in Wald Nähe, denn hier findet die Hirschlaus Ihre bevorzugte Beute, nämlich die Wildtiere. Am häufigsten ist die Hirschlausfliege in Eichen-, Kiefern- oder manchmal auch Mischwäldern zu entdecken.
Sind Hirschlausfliegen besonders im Sommer aktiv?
Die Hirschlausfliege ist in der Regel eigentlich erst ab dem Spätsommer und Herbst vermehrt unterwegs. Doch in diesem Jahr scheint es eine explosive und massenhafte Vermehrung zu geben, sodass die Hirschlaus auch jetzt schon besonders aktiv zu sein scheint. Vermutlich aufgrund der Witterung und den frühen, sehr warmen Temperaturen.
Wird die Hirschlausfliege im Vergleich zur Zecke unterschätzt?
Der Großteil der Hundebesitzer macht sich während eines Spaziergangs im Wald und vor allem in der Hochsaison die meisten Gedanken um Zecken. Hier wird der Hund entweder mit Chemie oder Hausmitteln geschützt. Doch auch die Hirschlausfliege sollte in keinem Fall unterschätzt werden.
Wie die Zecke auch, ist die Hirschlaus ein Blutsauger und kann Überträger von gefürchteten Bakterien und Krankheiten sein. Ihr Biss kann Hautrötungen und zu behandelnde Hautentzündungen hervorrufen.
Welchen Erreger trägt die Hirschlausfliege in sich?
Dieser Parasit ist noch sehr unerforscht, bekannt ist, dass die Tiere den Erreger : Bartonella schoenbuchensis in sich tragen. Ob dadurch spezielle Erkrankungen hervor gerufen werden können, ist nicht bekannt.
Wie sticht die Hirschlausfliege den Hund ?
Auf der Suche nach einem geeigneten Wirt, fliegt die Hirschlausfliege in geringer Höhe um Ihre Opfer herum. Sie landet dann beispielsweise auf dem Hund, sucht sich einen geeigneten Platz, bevorzugt Nacken oder am Rutenansatz und bricht Ihre Flügel ab. Dann beißt die Hirschlaus zu, saugt sich fest und verbleibt auf unserem Hund, denn die Hirschlausfliege ernährt sich wie die Zecken ebenfalls blutsaugend.
Wir Menschen nehmen die Stiche der Hirschlausfliege kaum wahr, Hunde reagieren dagegen manchmal panikartig. Unsere Lieblinge lecken, kratzen und beißen sich auf einmal panikartik und wiederholt an den Biss stellen der Hirschlaus.
Wo landet die Hirschlausfliege am liebsten – Nacken oder Haare?
Bei uns Menschen bevorzugen Hirschlausfliegen am liebsten den Landeplatz in Nacken und Haaren. Umfliegt die Hirschlausfliege Deinen Hund, wird sie bei Hunden mit kurzem Fell meistens auf dem Rücken, Oberschenkeln oder im Rutenbereich landen. Wenn Du einen langhaarigen Hund hast, ist dieser am ganzen Körper den Angriffen der Hirschlausfliege ausgesetzt.
Was sind die Symptome beim Hund nach einem Biss der Hirschlausfliege?
Wird der Hund von der Hirschlaus gebissen, schwillt die Haut an und es kommt zu Rötungen, Pusteln, Ödemen und teils auch Entzündungen mit Eiter. Diese Stellen sind besonders schmerzhaft und die Beulen jucken besonders heftig, sodass sie den Hund wirklich durchdrehen lassen.
Im schlimmsten Fall bekommt der Hund durch die Erreger Fieber und sollte hier dem Tierarzt unverzüglich vorgestellt werden.
Wie entferne ich die Hirschlausfliege vom Hund ?
Die Hirschlausfliege bewegt sich auf der Haut des Hundes, zwischen dem Fell unglaublich schnell, viel schneller als jede Zecke. Sie mit den Fingern zu erwischen ist deshalb wirklich nicht leicht. Wenn Du eine Hirschlaus am Hund entdeckst, heißt es schnell sein. Du kannst den Hund auch mit einem Floh- oder Nissenkamm bürsten. Sollte Dein Hund stark befallen sein, kannst Du ihn baden, oder Du spülst im Sommer die lästigen Plagegeister mit einem Schlauch aus seinem Fell.
Die Bissstellen kühlst Du am besten mit einem nassen Tuch, das lindert den Juckreiz.
Wie kann man der Hirschlausfliege am Hund vorbeugen ?
Da Du jetzt weißt, wie eine Hirschlausfliege aussieht und kannst jetzt reagieren, wenn sie im Anflug auf deinen Hund ist. Noch auf dem Fell krabbelnde Tiere kannst du, wenn du schnell bist, sofort entfernen.
Nach einem Waldspaziergang solltest Du deinen Hund sowohl nach Zecken als auch der Hirschlaus gut absuchen.
Wenn Du in einem Waldgebiet fest stellst, das die Hirschlausfliege hier vermehrt fliegt, solltest dieses Gebiet einfach meiden. Gerade in den Monaten von Juni bis Oktober ist es einfacher, diesem Parasiten aus dem Weg zu gehen, denn er ist nicht überall aktiv. So kannst du in dieser Zeit beispielsweise einfach in Feldern spazieren gehen.
Gibt es einen Schutz für den Hund gegen die Hirschlausfliege ?
Nach Angaben einiger Hersteller, helfen Spot-On´s, die Hirschlausfliege, so wie einige andere Parasiten von Euren Lieblingen fernzuhalten. Hier aber bitte unbedingt immer auf natürliche Inhaltsstoffe achten und auf keinen Fall etwas mit Chemie verwenden.
Fazit !
Die Hirschlausfliege ist nicht nur ein lästiger kleiner Parasit, sondern kann für Mensch und Hund durchaus fiese Nebenwirkungen mit sich bringen. Während Juni und September solltest ihr Spaziergänge in stark befallenen Gebieten meiden.