Verstopfung erwischt jeden einmal, auch wenn man ein Hund ist. Meist ist das kein Problem, sofern man nicht versäumt, rechtzeitig etwas dagegen zu unternehmen.
Verstopfung beim Hund – Anzeichen
Eine Verstopfung beim Hund erkennt man leicht: Der Hund nimmt die typische Hockstellung ein, doch statt des erwarteten Output erscheinen ein paar trockene Bröckelchen – oder eben gar nichts. Auch wenn es ein bisschen dauert und der Hund lange pressen muss, bis relativ fester Kot abgesetzt wird, ist das ein Anzeichen für Verstopfung.
Ab wann handelt es sich um eine Verstopfung beim Hund?
Wie oft Hunde Stuhlgang haben und welche Konsistenz das Häufchen hat, hängt von vielen Faktoren ab und ist individuell sehr verschieden. Man weiß aber, was man zu erwarten hat, wenn man jeden Tag mit seinem Hund unterwegs ist. Man bemerkt eine Verstopfung sofort, wenn der Hund nicht mehr so viele und so große, weiche Häufchen absetzt wie sonst.
Verstopfung beim Hund – Ursache
Bei einer gesunden, gut funktionierende Verdauung werden der Nahrung während der Passage durch den Verdauungstrakt alle Nährstoffe entzogen und zum Schluss, im Enddarm, das überschüssige Wasser resorbiert. Damit erhält der Kot die richtige Konsistenz und lässt sich leicht absetzen. Wenn der Transport durch den Darm sich verzögert, wird der Kot zu fest, denn der Darm macht keine Pause und entzieht immer mehr Wasser. Dann kann der Kot den Darmausgang verstopfen.
Die Verstopfung beim Hund kann viele verschiedene Ursachen haben, die sich meist gut beheben lassen.
Flüssigkeitsmangel, Bewegungsmangel oder zu wenig Ballaststoffe im Futter lassen den Darm schon mal zum Stillstand kommen. Der Magen-Darm-Trakt transportiert seinen Inhalt mit Hilfe der peristaltischen Bewegungen, die die glatte Muskulatur des Darmes vollzieht. Für einen guten Erfolg darf der Inhalt nicht zu fest sein, denn die Muskelkraft des Darmes ist nur begrenzt.
Die Körperliche Aktivität des Hundes regt die Peristaltik an. Deswegen kann Bewegungsmangel auch zu Verstopfungen führen. Was den Darm aber so richtig kitzelt und zu Bewegungen reizt, sind Ballaststoffe in der Nahrung diese sollten immer ausreichend enthalten sein.
Zu viele Knochen im Futter können auch die Ursache von Verstopfung beim Hund sein. Knochen bestehen zu einem großen Teil aus Mineralien, Hydroxylapatit, die für den Hund nicht verdaulich sind. Das kümmert ihn aber wenig, und wenn er es schafft, frisst er den Knochen komplett auf. Diese kleinen Bruchstücke bilden im Enddarm dann Knochenkot, der sehr schwer und nur unter Schmerzen abgesetzt werden kann.
Mechanische Hindernisse im Magen-Darm-Trakt können das Absetzen von Kot erschweren. Das können Tumore, geschwollenen Lymphknoten oder Hämatome sein. Bei Rüden können auch Vergrößerungen der Prostata die Ursache von Verstopfungen. Manchmal ist es auch ein verschluckter Fremdkörper, der den Kot staut.
Schmerzen des Bewegungsapparates können letztendlich auch zu Verstopfung führen, wenn der Hund es einfach vermeidet, die schmerzhafte Körperhaltung einzunehmen.
Verstopfung beim Hund – Was tun?
Oft liegt es auf der Hand, was zu tun ist, wenn der Hund unter Verstopfung leidet und man kann selbst eruieren, was der Auslöser ist und das Problem beseitigen. Meist helfen dann altbewährte Hausmittel. Wenn Verstopfungen aber allzu häufig auftreten oder zu lange andauern, kann es gefährlich werden. Dann kann die Verstopfung die Begleiterscheinung einer behandlungsbedürftigen Erkrankung sein oder zu einer solchen führen. Dann sollte man einen Tierarzt aufsuchen.
Verstopfung beim Hund – Behandlung und Therapie
Für die gezielte Therapie einer Verstopfung sollte die Ursache bekannt sein. In harmlosen Fällen hilft meist eine kurzfristige Futteranpassung. Wenn das nicht reicht, kann die Gleitfähigkeit des Kots mit einem Einlauf verbessert werden.
Wenn es ganz schlimm ist, etwa wenn mehrere Tage kein Kot abgesetzt wurde, sollte der Hund unbedingt zum Tierarzt gebracht werden. Der wird zunächst mit einer Infusion den Flüssigkeitsmangel ausgleichen und anschließend den Darm entleeren. Das geschieht mit einem Einlauf, in schweren Fällen auch operativ unter Vollnarkose.
Besteht der Verdacht, dass andere Erkrankungen Ursache der Verstopfung sind muss das unbedingt tierärztlich geklärt werden.
Verstopfung beim Hund – Einlauf
In hartnäckigen Fällen, wenn andere Hausmittel nicht helfen, kann es sein, dass ein Einlauf nötig wird. Ein Einlauf oder Klistier ist eine Analspülung, bei der Flüssigkeit durch den Anus in den Dickdarm geleitet wird. Es gibt verschiedene medizinische Indikationen, bei denen ein Einlauf nötig wird. Bei einer akuten Verstopfung ist das ein einfaches Klistier, das nur zur Entleerung des Darmes dient. Man kann das auch zu Hause selbst machen. Das sollte aber nur in Ausnahmefällen geschehen, denn von einem ungeübten Laien ausgeführt, ist ein Einlauf nicht unproblematisch und es besteht die Gefahr, den Darm zu verletzen.
Welches Futter gibt man einem Hund mit Verstopfung ?
Wenn ein Hund zu chronischen Verstopfungen neigt, sollt e er faserreiches und ausreichend feuchtes Futter erhalten.
Bei Verstopfung wird oft empfohlen, ein hochwertiges Hundefutter anzubieten. Im Idealfall enthält das tatsächlich alle notwendigen Nahrungsbestandteile in einem ausgewogenen Verhältnis. Das kann eine sinnvolle Maßnahme sein, akuten Verstopfungen vorzubeugen.
Wenn der Hund aber gerade unter einer Verstopfung leidet, hilft ihm ein Futter mit optimaler Zusammensetzung wenig, zumal diese Produkte meist auch noch recht wasserarm sind.
Ab wann wird eine Verstopfung beim Hund gefährlich ?
Wenn eine Verstopfung zu lange andauert und über mehrere Tage kein oder zu wenig Kot abgesetzt wird, sammelt dieser sich im Darm an. Das kann dazu führen, dass die Darmwand überdehnt wird und ein so genanntes Megakolon entsteht. Ein Megakolon ist eine chronische Erweiterung des Dickdarms, die irreversibel ist und weitere Verstopfungen nach sich zieht.
Ein Megakolon kann auch angeboren sein. Dann ist es die Ursache für immer wiederkehrende Obstipationen. Wenn also ein junger Hund ständig unter Verstopfung leidet, sollte man das nicht auf die leichte Schulter nehmen und ihn vorsichtshalber mal beim Arzt vorstellen.
Verstopfung kann auch bis zum Darmverschluss gehen, vor allem, wenn sie durch Fremdkörper verursacht ist oder durch Knochenkot. Durch den Verschluss kann das Darmgewebe Schaden nehmen. Im schlimmsten Fall muss ein Teil des Darmes operativ entfernt werden.
Erbrechen und Verstopfung beim Hund – sofort zum Tierarzt ?
Wenn Erbrechen und Verstopfung gleichzeitig auftreten, kann es sein, dass der Hund an einem Darmverschluss leidet. Ein schlechter Allgemeinzustand, ein verhärteter Bauch und deutliche Anzeichen von Schmerzen sind weitere Warnzeichen. Bei einem Darmverschluss ist die Durchgängigkeit des Darmes ganz oder teilweise blockiert. Verstopfung kann die Folge oder Ursachen eines Darmverschlusses sein. In jedem Fall handelt es sich um einen Notfall, der sofort ärztlich behandelt werden muss.